Braune, abgestorbene Knospen bei Rhododendron? Was ist das?

Schaderreger

Blütenknospen verfärben sich im Laufe des Winters grau bis braun und sterben ab. Auffällig ist der Schaden, wenn die befallenen Blütenknospen mit den stachelartigen schwarzen Sporenlagern des Pilzes dicht besetzt sind. Der Pilz ist aber auch in der Lage, Blattknospen zu infizieren und sogar bis in den Zweig vorzudringen.

Dieses Knospensterben entsteht durch einen Pilz. (Seifertia azaleae, syn. Pycnostysanus azaleae, Briosia azaleae). Der Pilz tritt verstärkt an Pflanzen auf, die bereits durch ungünstige Standortfaktoren geschwächt sind. Deshalb ist die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen der erste Schritt zur Vermeidung des Auftretens. Es empfiehlt sich darum, die Pflanzen genau zu kontrollieren und befallene Knospen, möglichst bevor Sporen gebildet wurden bis ins gesunde Holz wegzuschneiden und der Kehrichtabfuhr mitzugeben.

Damit solche Schäden in Zukunft vermieden werden können, nach der Blüte bis zum vollständigen Triebabschluss im Herbst alle 3–4 Wochen mit Cuprofix® Fluid 0,4 % oder Play® 0,1 % behandeln.
(Cuprofix Fluid nicht gegen Mauerwerk spritzen, Verschmutzungsgefahr!)

 


 

Wichtigste Massnahme zur Vermeidung des Knospensterbens ist die Bekämpfung der Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi). Die blassgelben, sehr beweglichen Larven erscheinen ab Mai und saugen an den Blattunterseiten. Die erwachsenen Zikaden treten dann ab Juli auf, sind etwa 1 cm gross und schlank. Die grünen Tiere sind auffällig orange-rot gestreift und fliegen bei Störung leicht auf. Die Zikaden selbst verursachen zwar keinen direkten Schaden, jedoch werden bei der im Herbst stattfindenden Eiablage unter die Knospenschuppen von Rhododendren kleine Verletzungen verursacht, in die der Schadpilz des Knospensterbens leicht eindringen kann. Infizierte Knospen entwickeln sich nicht weiter und sterben im nachfolgenden Frühjahr ab. Bei ungünstigen Wachstumsbedingungen und vorhandenen Verletzungen kann eine Infektion der Knospen aber auch ohne Mitwirkung dieser Zikaden stattfinden.

Bei starkem Auftreten von Rhododendronzikaden wäre auch eine Bekämpfung dieser eventuellen „Überträger“ sinnvoll. Eingesetzt werden kann hierzu beispielsweise das biologische Neem Maag (0,3 %). Bei der Behandlung ist darauf zu achten, dass vor allem die Blattunterseiten gut benetzt werden, da sich die Tiere hier bevorzugt aufhalten.

 

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