Blattfleckenpilze und Falscher Mehltau bei Viola bekämpfen
Blattfleckenpilze (Ramularia, Mycocentrospora) entwickeln sich schnell bei hoher Luftfeuchte und Nässe im Bestand. Häufig sind blauschwarze Blattflecken an der Blattoberseite mit Nassfäule an der Blattunterseite erste Anzeichen für einen Befall. Im nächsten Stadium kommt es zum Absterben stark befallener Blätter. Weitere Merkmale sind streifige Flecken am Stängel. Der Befall des Wurzelhalses erfolgt vom Boden aus, ein schlagartiges Absterben der Pflanzen ist die Folge. Sporen werden durch Tropf- und Spritzwasser übertragen. Deshalb Blätter möglichst trocken halten, Luftfeuchte senken, Ventilatoren einsetzen.
Beim Falschen Mehltau erkennt man auf der Blattunterseite einen violett-grauen Sporenbelag. Die befallenen Blätter färben sich matt und zeigen auf der Blattoberseite chlorotische Flecken. Im weiteren Verlauf werden die Flecken nekrotisch. Die Pflanzen werden sehr schnell gelb und sterben ab.
Folgende Produkte helfen dabei, dass die Viola Kultur gesund bleibt:
- Alibi Flora® enthält Azoxystrobin aus der Gruppe der Strobilurine und Difenoconazol, ein Triazol.
Azoxystrobin hat in den Blättern lokalsystemische und translaminare Eigenschaften. Die Wirkung von Azoxystrobin ist in erster Linie protektiv, das Produkt sollte daher kurz vor oder zum Infektionsbeginn eingesetzt werden.
Difenoconazol wirkt ebenfalls systemisch und infektionsabstoppend.
Die Wirkung im Schadorganismus erfolgt durch eine Störung der Sterol Synthese und durch die Eindämmung des Pilzhyphenwachstums. Durch die ideale Kombination dieser zwei Inhaltsstoffe mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen besitzt Alibi Flora sowohl eine vorbeugende, abstoppende (kurative) Wirkung und zusätzlich eine lange Dauerwirkung auf. Alibi Flora ist ein breit wirksames Fungizid zur Bekämpfung aller wichtigen Pilzkrankheiten. Die beiden Wirkstoffe besitzen teilsystemische und systemische Eigenschaften und gewährleisten eine lange Wirkungsdauer. Darüber hinaus ermöglicht diese Kombination ein wirkungsvolles Resistenzmanagement. Die neue Formulierung ist bereits nach 2 Stunden regenfest.
- Fonganil® mit dem Wirkstoff Metalaxyl-M wirkt sowohl systemisch als auch vorbeugend. Der Wirkstoff wird von den Wurzeln aufgenommen und breitet sich in der ganzen Pflanze aus. Im Falle von bereits sichtbaren Krankheitssymptomen ist es möglich, mit Fonganil das Wachstum der Pilze zu stoppen und deren weitere Ausbreitung zu verhindern. Falscher Mehltau z.B. an Viola, Myosotis und Ranunkeln hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Häufig wechselnde Temperaturen, hohe Luftfeuchte und trübe Witterung begünstigen die Ausbreitung. Bestände, die von oben bewässert werden sind besonders gefährdet.
Anwendung
0,1 % Alibi Flora und 0,02 % Fonganil spritzen (mindestens 12 °C für 12 Stunden). Maximal 3 Behandlungen pro Kultur und Jahr.
Dazu der Spritzbrühe 0,25 % Hicure® beigeben. Das Produkt besitzt einen sehr hohen Anteil an freien Aminosäuren, die von den Pflanzen direkt genutzt werden können. Die Wurzeln reagieren mit starkem Wachstum. Darüber hinaus zeigen Praxiserfahrungen, dass durch Spritzapplikationen mit Hicure das Blattgewebe fester wird und somit weniger anfällig gegenüber Pilzinfektionen.
Gegen Phytophthora spp. und Pythium spp gibt es noch folgende Behandlungsmöglichkeiten mit Fonganil (Ein guter Nebeneffekt bei diesen Behandlungen ist eine Wirkung gegen Falschen Mehltau):
- Giessbehandlung: 0,02 % (5 l/ha), erste Behandlung unmittelbar nach der Pflanzung, zweite Behandlung 3 Wochen später. Maximal 2 Behandlungen pro Kultur.
- Substratbehandlung: 25 ml/m3 Pflanzenerde. Der Pflanzenerde vor der Inkulturnahme beimischen oder in die oberste Bodenschicht einarbeiten. In Anbetracht der Verschiedenheit der Kulturmethoden und der Reichhaltigkeit des Arten- und Sortenangebots wird empfohlen, die Pflanzenverträglichkeit vor einem Einsatz des Produktes abzuklären.
Zum Produkteblatt Alibi Flora und Fonganil plus Hicure