Braune, abgestorbene Knospen bei Rhododendron? – Oktober

Schaderreger

In den Maag News Mai haben wir Sie über die Bekämpfung der Rhododendronzikade zur Vorbeugung des Knospensterbens informiert.

Wenn der Pilz aber bereits im Gehölz ist, verfärben sich Blütenknospen im Laufe des Winters grau bis braun und sterben ab. Auffällig ist der Schaden, wenn die befallenen Blütenknospen mit den stachelartigen schwarzen Sporenlagern des Pilzes dicht besetzt sind. Der Pilz ist aber auch in der Lage, Blattknospen zu infizieren und sogar bis in den Zweig vorzudringen. Dieses Knospensterben entsteht durch einen Pilz. (Seifertia azaleae, syn. Pycnostysanus azaleae, Briosia azaleae). Der Pilz tritt verstärkt an Pflanzen auf, die bereits durch ungünstige Standortfaktoren geschwächt sind. Deshalb ist die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen der erste Schritt zur Vermeidung des Auftretens. Es empfiehlt sich darum, die Pflanzen genau zu kontrollieren und befallene Knospen, möglichst bevor Sporen gebildet wurden bis ins gesunde Holz wegzuschneiden und der Kehrichtabfuhr mitzugeben

 

Um solche Schäden künftig zu vermeiden, sollte man nach der Blüte bis zum vollständigen Triebabschluss im Herbst alle 3–4 Wochen mit Cuprofix® Fluid 0,4 % oder Play® 0,1 % behandeln.
(Cuprofix Fluid nicht gegen Mauerwerk spritzen, Verschmutzungsgefahr!)

Wichtigste Massnahme zur Vermeidung des Knospensterbens ist wie bereits in den «Mai News» geschrieben, die Bekämpfung der Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi). Die blassgelben, sehr beweglichen Larven erscheinen ab Mai und saugen an den Blattunterseiten. Die erwachsenen Zikaden treten dann ab Juli auf, sind etwa 1 cm gross und schlank. Die grünen Tiere sind auffällig orange-rot gestreift und fliegen bei Störung leicht auf. Die Zikaden selbst verursachen zwar keinen direkten Schaden, jedoch werden bei der im Herbst stattfindenden Eiablage unter die Knospenschuppen von Rhododendren kleine Verletzungen verursacht, in die der Schadpilz des Knospensterbens leicht eindringen kann. Infizierte Knospen entwickeln sich nicht weiter und sterben im nachfolgenden Frühjahr ab. Bei ungünstigen Wachstumsbedingungen und vorhandenen Verletzungen kann eine Infektion der Knospen aber auch ohne Mitwirkung dieser Zikaden stattfinden.

 

Bei starkem Auftreten von Rhododendronzikaden wäre auch eine Bekämpfung dieser eventuellen „Überträger“ sinnvoll. Eingesetzt werden kann hierzu beispielsweise das biologische Neem Maag (0,3 %). Bei der Behandlung ist darauf zu achten, dass vor allem die Blattunterseiten gut benetzt werden, da sich die Tiere hier bevorzugt aufhalten.

 

Cuprofix Fluid
Wirkstoffe 25,42 % Kupfer (als Oxychlorid)
Formulierung SC (Suspensionskonzentrat)
Wirkungsmechanismus Vorbeugend, Kontakt
FRAC-Gruppe M1
Opt. Temperaturbereich 5–25 °C
Weitere Informationen Kupferprodukte ergeben eine blaue, stark färbende Spritzbrühe. Unbedingt Abdrift der Spritzbrühe an Hauswänden, Mauern oder Plattenwegen vermeiden

 

Neem Maag
Wirkstoffe 1 % Azadirachtin A
Formulierung EC (Emulsionskonzentrat)
Wirkungsmechanismus Kontakt, Frass und teilsystemisch
IRAC-Gruppe
Opt. Temperaturbereich 10–28 °C
Weitere Informationen Bei Befall max 2–3 Behandlungen im Abstand von 7–10 Tagen.

 

Play
Wirkstoffe 37,5 % Cyprodinil
25 % Fludioxonil
Formulierung WG (Wasserdispergierbares Granulat)
Wirkungsmechanismus Kontakt, systemisch, vorbeugend und kurativ
FRAC-Gruppe 12; 9
Opt. Temperaturbereich 12–25 °C
Weitere Informationen Für das Pflanzenwachstum ungünstige Witterungsbedingungen, vor allem bei kurzen Tagen im Winter oder bei bedecktem Himmel, erhöhen das Phytotoxizitätsrisiko.

 

Zum Produkteblatt Cuprofix Fluid, Neem Maag oder Play